Opferhaltung, Schuldzuschreibungen und keine Lösung in Sicht
Wer ist nun eigentlich für den Erfolg oder auch Misserfolg von Teams verantwortlich? Was ich oft erlebe ist, dass sich Teams „demotiviert“ zurücklehnen, wenn die Art und Weise der Führung nicht gut ist, heißt das Team nicht wie gewünscht supported wird und Führungsaufgaben nicht wahrgenommen werden.
Schlechte Führungskräfte sind die Wurzel allen Übels. Das kann man in Gallup Studien rauf und runter lesen. Es scheint für manchen Mitarbeiter deshalb ganz klar zu sein, wenn es in unserem Team nicht rund läuft, dann ist die Führungskraft Schuld. In Schuld zu denken, sich in eine Opferhaltung zu begeben ist einfach. Wenn die Führungskraft Schuld trägt oder eben ganz allein verantwortlich ist, dann gibt es nur 2 Lösungen. 1. Die Führungskraft muss weg. 2. Nichts wie weg. Gehen, oder zumindest versetzen lassen. Das ist eine 2 fache Pseudolösung, denn sie geht am Problem vorbei. Was ist eigentlich mit Dir und den anderen Teammitgliedern? Wo ist Euer Handlungsspielraum? Und gibt es Führung von unten nach oben?
Ein Team ist das Zusammenspiel verschiedener Menschen, mit verschiedenen Aufgaben, die kooperieren und gemeinsam Erfolg schaffen (können). Eine Führungskraft hat diverse Rollen, die letztlich alle dazu dienen das Team arbeitsfähig und damit erfolgreich zu machen. Jedes Teammitglied muss in seinem Rollenverständnis (Klärung erforderlich!) seinen Beitrag leisten. Und weil Du Teil des Teams bist, brauchst auch Du den Blick auf die anderen Mitarbeiter und die Aufgaben, Prozesse, Probleme usw. . Jedes Teammitglied, dass sich dem a) entzieht b)Widerstand leistet oder c) nur sein Ding macht gefährdet das optimale Zusammenspiel aller Mitglieder und damit deren Erfolg im Team.
FAZIT: Es gibt keine Schuld. Es gibt nur Verantwortung.
Es macht wenig Sinn sich bei Problemen der Teamarbeit an der Führungskraft abzuarbeiten. Ein klarer Blick auf ALLE, auf beide Seiten ist unabdingbar. Deshalb kommt Keiner daran vorbei selbst ehrlich in den Spiegel zu schauen:
- Was hat das Ganze mit mir zu tun? Was ist der Hebel - sei er auch noch so klein - an dem ich eine Veränderung bewirken kann und muss?
- Was hat es mit unserer Zusammenarbeit im Team (z.B. dem fairen, wertschätzenden Umgang, der Art und Weise der Kommunikation, Abstimmung, dem Treffen von Entscheidungen usw. ) zu tun?
- Was hat die Situation mit der Art und Weise der praktizierten Führung und des Führungsstils zu tun ( Empowement, Kommunikation, wertschätzendes Feedback, Umgang mit Fehlern, Organisation der Arbeit usw. ) ?
Du siehst, es gibt einige Blickrichtungen auf das Thema und entsprechende Reflexions- und Handlungsmöglichkeiten.
Was Führungskräfte ganz konkret für den Change zu guter Teamarbeit tun können, darum geht es im nächsten Blogartikel. Viel Freude beim Lesen & neu- und andersdenken.